Mikroorganismen sind ökologisch außerordentlich anpassungsfähig. Sie sind in der Lage, nahezu alle in der Umwelt vorkommenden Verbindungen und Stoffe als auch Baustoffe zu besiedeln und anzugreifen. Vor allem die Besiedelung auf Putz oder Farbbeschichtungs-systemen im Außenbereich stellen ein erhebliches, ernst zu nehmendes Problem dar. Neben der optischen Beeinträchtigung muß man mit der fortschreitenden Besiedelung von wachsenden Oberflächenschäden ausgehen. Die baustoffbesiedelnden Mikroorganismen gehören hauptsächlich der Gruppe der Algen und Schimmelpilze an.
Algen und Flechten verfügen über einen eigenständigen Stoffwechsel (autotroph). Sie vermögen, aus Licht, Kohlendioxid, Mineralstoffen und Wasser die erforderlichen Nähr-stoffe und biochemischen Produkte zu synthetisieren. Während man auf die drei zuerst genannten Faktoren so gut wie keinen Einfluß nehmen kann, ist es um so wichtiger, den Feuchtehaushalt einer Fassade zu minimieren. Ohne Feuchte gibt es kein Wachstum für Mikroorganismen. Dies führt zur Erkenntnis, daß sowohl bei Neubaumaßnahmen als auch bei Instandsetzungen der Feuchtehaushalt der Fassade auf ein wirtschaftlich vertretbares Minimum reduziert werden soll.
Hierzu stehen grundsätzlich drei Methoden zur Verfügung: der konstruktive Fassadenschutz,, der bauchemische Fassadenschutz und die Minimierung der Betauung.