Armierung ist ein Unterputz, der bei der Außenwärmedämmung direkt auf Wärmedämmplatten oder auf eine Fassade aufgetragen wird. Die Armierung schafft einen tragfähigen Untergrund für die nachfolgenden Beschichtungen, gleicht Bewegung zwischen den Dämmplatten aus und vermindert die Druckempfindlichkeit der Dämmplatten.
Armierung bezeichnet im fachsprachlichen Gebrauch die spezielle Verstärkung einer einzelnen Schicht oder eines Systemaufbaus, um der möglichen Bildung von Rissen entgegenzuwirken und auftretende Spannungen aufzunehmen oder bereits vorhandene Risse mit geeigneten Mitteln zu überbrücken. Hierfür kommen sowohl funktionelle Füllstoffe mit Plättchenstruktur infrage, die häufig auch als „armierende Füllstoffe“ bezeichnet werden, wie z.B. Plastorit als mineralogische Verwachsung von Glimmer, Quarz und Chlorit, als auch Fasern auf unterschiedlicher chemischer Basis, z.B. Cellulose- oder andere Naturfasern, synthetische Polyamid-, Polyacrylnitril-, Polyester-, Polyethylen-, Polypropylen-Fasern in verschiedenen Faserlängen und -stärken. Darüber hinaus Glasgittergewebe und Vliese verschiedener Materialarten, Stärken und Maschenweiten.Während armierende Füllstoffe unterschiedlicher Korngrößen und -verteilung in einen Beschichtungsstoff direkt eingearbeitet werden können, ebenso wie Fasern, sind Gewebe und Vliese separate Bestandteile von Systemaufbauten wie Rissüberbrückungs- oder Wärmedämm-Verbundsystemen. Die Auswahl richtet sich dabei nach den jeweiligen Anforderungen von Untergrund, Eigenschaften des Beschichtungsstoffes und Beanspruchungsart. Fasern und/oder armierende Füllstoffe werden überwiegend in dickschichtigen, elastischen Beschichtungsstoffen eingesetzt, um der Tendenz zur Rissbildung entgegen zu wirken. Diese wird häufig durch sog. „Schrumpfspannungen“ während der Trocknungsphase ausgelöst, bedingt durch die Volumenverminderung zwischen aufgetragener Nassschichtdicke und der nach Entweichen der flüchtigen Bestandteile zurückbleibenden Trockenschichtdicke.