Sto-Broschüre: Vergleichsrechnung belegt höhere Wirtschaftlichkeit der Dämm-Sanierung / alle aktuellen Förderprogramme des Bundes im Überblick
Putz-Sanierung Vorteile und Nachteile gegenüber einer Wärmedämmputz Sanierung
(15.8.2003)WDVS, Verputz, Wärmedämm-Verbundsysteme, Wärmedämmverbund-Systeme, Verputzen, Putz, Putze, Vergleich, Fassadendämmung, Fassaden-Dämmung, Wärmedämm-Verbundsystem, Wärmedämmverbund-System, Förderprogramme, Haussanierung, Gebäudesanierung, HeizkostenersparnisHohe Energiepreise und staatlich bezuschusste Kredite machen gerade jetzt die energetische Haussanierung attraktiv. Dennoch tun sich viele Hausbesitzer schwer, ihr Eigenheim auf den Stand der Technik zu bringen. Häufig ist Unkenntnis schuld – wer weiß schon, dass die Zinsen zum Teil unter drei Prozent liegen? Beispiel schadhafte Fassade: Eine WDVS-Sanierung mit Geld vom Staat und Heizkostenersparnis ist unter dem Strich günstiger als die reine Erneuerung des Putzes – obwohl die Baukosten bei der WDVS-Variante höher liegen. Die hier vorgestellte Vergleichsrechnung belegt dieses Verhältnis.
Putz-Sanierung hat nicht den nötigen Standard
Viele alte Gebäude entsprechen nicht heutigen Dämmstandards. Beispielsweise weist ein Einfamilienhaus mit 24 Zentimeter dicken Ziegel-Wänden einen U-Wert von ca. 1,4 W/m²K aus. Hier lohnt sich die Fassaden-Dämmung – vor allem dann, wenn die Fassade sowieso saniert werden muss. Allerdings kostet den Investor die Applikation eines WDVS auf den ersten Blick mehr als eine reine Putz-Erneuerung. Ein Vergleich zeigt jedoch, dass sich der Mehraufwand für ein Fassaden-Dämmsystem lohnt: Unter dem Strich spart der Hauseigentümer Geld (gerade in der langfristigen Betrachtung).
Investition, Finanzierung, Folgekosten: ganzheitlich beraten!
Die folgenden Beispielrechnungen zeigen in drei Schritten, welche Kosten bei der Sanierung mit Putz bzw. mit Dämmsystem anfallen: Im ersten Schritt die Kosten der Baumaßnahme, im zweiten Schritt die jeweiligen Finanzierungskosten, im dritten Schritt die Folgekosten.
Schritt 1: Kosten der Baumaßnahme
Voraussetzungen: Unterstellt wird ein durchschnittlich großes Haus mit 200 Quadratmetern Fassadenfläche. Die Arbeiten führt das Handwerk aus, kalkuliert mit 0,60 € für die Lohnminute. Fensterflächen bleiben unberücksichtigt.
Nur Putz-Sanierung
• Gerüstmiete: 5-6 €/m² (Gerüst steht 4 bis 6 Wochen) im Mittel:
5,50 €/m² x 200 m² 1.100 €
• Putzabschlagen ´(je nach Haftung 25 – 30 min/m² im Mittel):
27,5 min/m² x 200 m² x 0,60 €/min 3.300 €
• Vorbereitung für neuen Putzauftrag (15 min/ m² + 1 €/m² Material):
15 min/m² x 200 m² x 0,60€/min + 1 €/m² x 200 m² 2.000 €
• Deckputz (12 min/m² + 4,3 kg Material/m²; Kilopreis 1,04 €):
12 min/m² x 200 m² x 0,60€/min + 4,3 kg/ m² x 1,04 €/kg x 200 m² 2.334 €
• Bauschutt-Entsorgung ca. 1 Container, pauschal 60 €
XXX
• Gesamtsumme 8.794 €
Fassadensanierung mit Wärmedämm-Verbundsystem
• Gerüstmiete: wie oben 1.100 €
• Kleben, Armieren + Deckputz (gesamt 42 min/m² bei maschineller Verarbeitung + Materialpreis 23 €/m²; Armierung und Deckputz):
42min/m² x 0,60 €/min x 200 m² + 23 €/m² x 200 m² 9.640 €
XXX
• Gesamtsumme 10.740 €
Schritt 2: Kosten der Finanzierung
Für wärmedämmende Maßnahmen erhalten Bauherren günstige KfW-Kredite. Reine Verschönerungs-Arbeiten sind dagegen aus eigener Tasche (z. B. mit banküblichen Krediten) zu finanzieren.
Voraussetzungen: Für die Finanzierungs-Kalkulation liegen auf glatte 1000er-Beträge gerundete Werte zugrunde – also:
• 9.000 Euro bei der “Nur-Putz-Sanierung”,
• 11.000 Euro für die WDVS-Variante.
Beide Maßnahmen sind mit einem Fünf-Jahres-Kredit als Annuitäten-Darlehen geplant; bei der Nur-Putz-Sanierung mit einem banküblichen Kredit mit 9,0 Prozent Zinsen, im Falle der WDVS-Sanierung mit einem KfW-Förderkredit mit 3,5 Prozent Zins (jeweils effektiv). Die monatliche Rate berechnete ein unabhängiger Finanz-Dienstleister (Richter und Barner GmbH, Göttingen).
Der Rechenweg:
• RATE = {K x [(1+i)T x i] : [(1+i)T – 1]} :12
• RATE monatlicher Betrag, der für den Kredit zu zahlen ist
• K Kredit-Summe
• i Zinssatz
• T: Laufzeit des Kredits in Jahren
Mit den oben genannten Werten ergeben sich
• bei “Nur-Putzsanierung” 192,82 €, also rund 190 €/Monat
• beim WDVS 203,03 €, also rund 200 €/Monat
Schritt 3: Folgekosten
• Bei der Nur-Putz-Sanierung bleibt alles beim Alten – die Heizkosten ändern sich nicht. +/- 0
• Im Falle der WDVS-Sanierung gilt unter folgenden Vorraussetzungen, 65 €/Monat
Ersparnis!
• Gebäude mit U-Wert = 1,42 W/m²K vor und 0,31 W/m²K nach der Sanierung,
• Ölpreis = (vergleichsweise niedrige!) 33 Cent/Liter,
• Durchschnittliches Klima, durchschnittliches Nutzerverhalten,
… dass die Heizkosten pro Quadratmeter Fassadenfläche um etwa 4 Euro pro Jahr sinken. Daraus errechnet sich für das Beispielhaus eine Heizkosten-Ersparnis von durchschnittlich 65 Euro pro Monat:
200 m² x 4 €/m²a ÷ 12 Monate = 66,67 €/Monat *).
Endsummen
Die durchschnittliche monatliche Belastung des Bauherren beträgt insgesamt
• bei der Nur-Putz-Sanierung ca. 190 €/Monat
• bei der WDVS-Sanierung ca. 135 €/Monat
Außerdem: Nur im gedämmten Haus bleiben die Heizkosten auch in der Folgezeit niedrig (wenn die Kredite getilgt sind), der Investor spart weiter jeden Monat rund 65 Euro.
Zusammenfassung:
Kosten einer Nur-Putz-Sanierung und einer Sanierung mit Wärmedämm-Verbundsystem StoTherm Classic (200 m² Fassade)
WDVS-Sanierung Nur Putz-Sanierung
Maßnahme Kosten*) Maßnahme Kosten *)
1. Kosten der Baumaßnahme
Gerüst 1100 € Gerüst 1100 €
Putzabschlagen entfällt Putzabschlagen 3300 €
Untergrund-Vorbereitung entfällt Untergrund-Vorbereitung 2000 €
Arbeits- und Materialkosten 9640 € Putzarbeiten inkl. Material 2334 €
Bauschutt entfällt Bauschutt 60 €
Gesamt 10.740 € Gesamt 8.794 €
gerundet 11.000 € gerundet 9.000 €
2. Finanzierungskosten
KfW-Kredit, 3,5% Zins (eff.), Laufzeit 5 Jahre, Annuitätendarlehen, monatliche Rate ca. 200 € Bank-Kredit, 9,0 % Zins (eff.), Laufzeit 5 Jahre, Annuitätendarlehen, monatliche Rate ca. 190 €
3. Heizkostenersparnis
durch WDVS, monatlich ca. 65 € durch neuen Putz 0 €
4. Ergebnis: Durchschnittliche monatlich Kosten
komplett 135 €/Monat komplett 190 €/Monat
Fazit
Unter dem Strich ist bei einer schadhaften, ungedämmten Putzfassade die Sanierung mit Wärmedämm-Verbundsystem die richtige Lösung, gerade bei den derzeit guten Förderangeboten des Bundes. Hinzu kommen weitere Argumente Pro WDVS: die Riss-Gefahr für den Putz sinkt und durch die geringere Schadstoffemission der Heizanlagen wird neben dem Geldbeutel die Umwelt geschont.
Vorteile WDVS-Sanierung im Vergleich zur Putz-Sanierung
* geringere Gesamt-Kosten, günstiger finanzierbar
* der Heizkostenvorteil bleibt (auch, wenn die Investition längst zurück gezahlt ist)
* Höhere Behaglichkeit in den Räumen – höhere Innenwandtemperaturen vermeiden “Zugluft”
* Wesentlich erhöhte Sicherheit vor Putzrissen
* weniger Umweltschädigung aufgrund geringerer Schadstoff-Emission
Der Bund hat über die KfW mehrere Förderprogramme zum energetischen Modernisieren aufgelegt. Eine Broschüre mit allen aktuellen Fördemßnahmen steht im Internet als Download unter sto.de/ foerder-leitfaden. Über den Sto-Außendienst bzw. die Service-Nummer (077 44 / 57 1010) kann zudem das Fachhandwerksmagazin “StoDetail” bezogen werden.