Den Grundbaustein eines Wärmedämm-Verbundsystems bilden Dämmplatten aus Polystyrol-Hartschaum oder Mineralwolle.
Diese Dämmplatten werden je nach Untergrund auf der Fassade verklebt, zusätzlich verdübelt oder mit Schienen befestigt. Die Armierungsschicht besteht aus einer Armierungsmasse, in die ein Glasgewebe eingearbeitet wird. Die Oberfläche eines WDVS läßt sich mit unterschiedlichen Spezialputzen in vielen Strukturen und Farben individuell gestalten.
Ungedämmte Außenwände haben gegenüber gut gedämmten einen nachweislich anderen Temperaturverlauf. Sie kühlen stark aus, die ‘Frostgrenze’ liegt bei entsprechend niedriger Außentemperatur direkt im Mauerwerk. Die Innenseite der Wand ist deutlich kühler als die Raumluft. Die gleiche Wand mit WDVS ist wesentlich wärmer. Die ‘Frostgrenze’ wird in das System verlagert und die Temperatur der Wandinnenseite liegt kaum unter der Raumlufttemperatur. Zudem entweicht die Raumwärme durch eine ungedämmte Fassade relativ ungehindert. Wärmedämm-Verbundsysteme bremsen diesen Prozeß und sorgen so für einen deutlich niedrigeren k-Wert der gesamten Wand. Das heißt konkret: die mit viel Energie- und Kostenaufwand erzeugte Wärme bleibt im Haus.
Im Altbaubereich bietet ein WDVS im Gegensatz zu einer Putzerneuerung oder einem bloßen Fassadenanstrich – Umweltqualität, die sich amortisiert. Es senkt über viele Jahrzehnte hinweg deutlich den Energieeinsatz und zahlt sich so schon nach wenigen Jahren aus. Beim Neubau ist für einen Kostenvergleich der verschiedenen Außenwandkonstruktionen die Summe aus Investitions- und Heizkosten entscheidend. Selbst wenn in manchen Fällen die Baukosten aufgrund einer hervorragenden Wärmedämmung etwas höher sein können, wird dies durch die eingesparten Heizkosten mehr als wettgemacht.
(siehe auch: ‘Atmende Wände’, k-Wert, Dämmschichtdicke, Wärmebrücken)
WDVS steht für Wärmedämmverbundsystem, ein verbreitetes Verfahren in der Bauindustrie, das zur Wärmedämmung von Gebäuden eingesetzt wird. Hier sind die wichtigsten Informationen zu WDVS:
Definition:
Ein Wärmedämmverbundsystem ist ein System zur energetischen Sanierung von Fassaden, das aus mehreren Komponenten besteht, die zusammen eine effektive Wärmedämmung bieten.
Komponenten:
Dämmstoff:
Meist aus Polystyrol (EPS), Mineralwolle oder Polyurethan, der als Hauptdämmmaterial dient.
Kleber:
Ein spezieller Kleber, der den Dämmstoff auf der Wandfläche befestigt.
Armierungsschicht:
Eine Schicht aus Armierungsgewebe und Putz, die die Dämmung schützt und zusätzliche Stabilität bietet.
Oberputz:
Die abschließende Putzschicht, die das System wetterfest macht und optisch gestaltet.
Vorteile:
Energieeffizienz: Reduziert den Wärmeverlust und senkt die Heizkosten.
Wertsicherung: Erhöht den Wert von Immobilien durch verbesserte Energieeffizienz.
Klimaschutz: Trägt zur Reduzierung von CO₂-Emissionen bei.
Anwendungsgebiete:
Neubauten: Wird häufig bei neuen Gebäuden eingesetzt, um die energetischen Anforderungen zu erfüllen.
Sanierung: Besonders effektiv bei der energetischen Sanierung älterer Gebäude.
Installation:
Die Installation eines WDVS sollte von Fachleuten durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass alle Komponenten korrekt und in Übereinstimmung mit den Bauvorschriften angebracht werden.
Fazit:
Ein WDVS ist eine effektive Lösung zur Verbesserung der Wärmedämmung von Gebäuden, die sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile bietet.